Seit im Jahr 2000 die erste Figur auf dem Hammelberg erschien sind allerlei Ideen, Geschichten und Gerüchte entstanden. Diese gehen der Frage nach, wer die Künstler sein könnten, wen die Figur darstellen soll und wie man sie dort aufstellen konnte. Eine richtige Antwort ist bis heute nicht dabei ...
Einer kennt die Künstler
Bis heute hält sich das "Gerücht", dass Altbürgermeister Arnold Zeller gewusst haben soll, wer die Figuren aufgestellt hat. Verraten habe er es aber niemals und sein Wissen mit ins Grab genommen. Angeblich habe der Bürgermeister nämlich mal einen Preis (siehe unten) an die Künstler übergeben. Wenn man genauer recheriert, dann dürften bei dieser Version aber große Zweifel angebracht sein.
Viele glauben es zu wissen
Wenn man sich in Hammelburg umhört - und da wir auch gerne mal getratscht - dann stößt man immer wieder auf Menschen, die jemanden kennen, der genau weiß, wer hinter den Figuren steckt. Die einen haben Leute auffallend oft im Wald gesehen, andere Dreck am Auto beobachtet oder sogar Werkzeug im Kofferraum gesehen. Einige behaupten, sie würden es nie sagen, andere sprechen sogar Namen aus. Aber keine dieser Hinweise hat bisher zu einer echten Antwort geführt.
Einer oder viele Künstler?
Dass die Figuren ungemein schwer sind, darin ist man sich einig. Deshalb steht auch fest, dass sie garantiert nicht eine Person alleine auf den Berg gebracht haben kann. Es müssen also mehrere sein. Mindestens 5 hörte ich neulich. Zwei beobachten die Zufahrtswege, drei müssen die Figuren bewegen. Aber dann steht auch wieder fest: je mehr Leute am Werk sind, desto schwerer wird es sein, dass sich niemand verrät. Also doch eine Person?
Schweres Gerät im Einsatz?
Die Figuren kann man nicht an ihr Ziel tragen. Dazu sind sie viel zu schwer. Deshalb gibt es viele Theorien! Ein Hubschrauber war im Einsatz: der wäre aber zu laut und somit entdeckt worden. - Ein Kran muss dabei gewesen sein: der kommt aber die schmalen Waldwege nicht entlang. - Wenigstens ein Transporter muss benutzt worden sein: der kann aber auf einem schmalen Trampelpfad am Abhang nicht fahren. Haben Sie eine Idee?
Unterschiedliche Künstlergruppen
Nach dem Auftauchen der "jüngeren Amalberga" machte sich die Theorie breit, dass es sich vielleicht um andere Künstler handelt als kurz nach der Jahrtausendwende. Immerhin hat sich der Stil auch leicht verändert. Aber gibt es überhaupt einen eindeutigen Stil: jede Figur/Figurengruppe scheint anders gemacht worden zu sein.
Warum schauen die Figuren alle weg?
Zumindest bei der Tänzerin gab es kurzzeitig eine Theorie: sie wende sich von der Erdfunkstelle ab, da sie die auffallende Technik im Saaletal ablehne. Geäußert hat sie sich zu dieser Theorie noch nicht.
Wettbewerb gewonnen
Alle zwei Jahre findet der Wettbewerb schöneres Saaletal statt. Dabei werden Projekte prämiert, die eine touristische Außenwirkung für das Saaletal haben. Einmal haben die Figuren den ersten Platz gewonnen. Da das Preisgeld nicht übergeben werden konnte, hat Altbürgermeister Zeller die Geldpreis an die Bibliothek gespendet. Vermutlich stammt daher die Geschichte, dass er die Künstler gekannt haben soll.
Verschwörungstheorien
Wer mal länger im Internet sucht, der stößt auch auf richtige Verschwörungstheorien. Da gibt es die These, dass das alles im Auftrag der Stadtverwaltung zum Zwecke der Tourismusförderung entstanden sein soll. Und alle wüßten bescheid und würden die Sache decken. Neulich hörte ich sogar, dass die Stadtverwaltung die erste Figur bezahlt haben soll. Aber zwischenzeitlich gibt es den dritten Bürgermeister und neues Personal. Können so viele Leute immer dich halten?
Kontaktaufnahme unmöglich
Mehrmals hat die Stadtverwaltung versucht, mit den Künstlern in Kontakt zu kommen. Da sie keinen Ansprechpartner kennt, geschah das immer öffentlich. Ein Aufruf auf Facebook, mehrere Artikel in den örtlichen Zeitungen und im Stadtblatt. Sogar eine Infotafel im Wald sprach die Künstler direkt an. Keine Reaktion. Das führte sogar zu der spannenden Frage, ob die Künstler überhaupt noch leben würden. Seit Juli 2018 wissen wir, dass sie das tun - sofern es doch keine neue Künstlergruppe gibt.
Figuren geklaut
Eine humorvolle Theorie tauchte kürzlich im Internet auf. Nach dieser wurde die erste Amalberge schlichtweg geklaut. Da die Diebe sie aber nach fünf Jahren immer noch nicht in Geld umsetzen konnten, haben sie die Figur einfach wieder zurück gebracht. - Stimmen kann das nicht, aber lustig ist der Gedanke schon.
Micha auf geocaching.com am 14.07.2012
Erinnerung an Studienzeit
Also was die Figuren angeht habe ich mir aus dem Heimweg so meine Gedanken gemacht. Der Künsteler selbst hat diese Figuren nicht der Welt hinterlassen, sondern als Erinnerung an seine Studienzeit.
Der alte Mann im Sessel war sein Mentor, Professor, Doktor-Vater. Listig wie eine Schlange aber doch einfühlsam und gütig, aber auch kritisch gebend wie ein Löwe (siehe Schlange und Löwe beim Sessel). Es kann eine Erinnerung an eine schöne aber auch harte Zeit sein mit diesem Mann.
Die Mutter mit Kind ist eine Situation, ein Ereignis, das sich dem Künstler durch die Faszination in sein Gehirn gebrannt hat.
Die Frau auf der Kanzel ist eine sehr schöne Frau. Eine Gelehrte, die vorträgt oder sogar predigt. Vielleicht hat den Künstler nicht nur die Art und Weise des Vortrags imponiert, sondern auch die Frau selbst. Eine heimliche Verehrung oder Liebe zu ihr?
Ich kann mir gut vorstellen das der Künstler selbst oder seine Nachkommen durchaus über die Bedeutung der Figuren wissen, aber, um lästigen Fragen zu entgehen, einfach schweigen.
Hospes-V auf geocaching.com am 11.10.2011
Kein Platz im Atelier
Eine interessante Sache, diese Figuren am Hammelberg. Ein Künstler, der kein Platz mehr in seinem Atelier und auch keinen Galeristen hat und daher seine Kunst so veröffentlichen muß, oder doch nur ein Werbegag der Stadt, um den Hammelberg interessanter zu machen? Wer weiß?!?